1,2,3,4? Das soll ein Saisonrückblick sein, das sind doch nur Zahlen!?
Ja, es sind Zahlen, aber jede einzelne hat eine eigene Bedeutung, doch dazu später mehr…

August 2018… Beginn der Eiszeit in Bad Nauheim. Wer würde der Trainer der U13 in dieser Saison sein? Immer wieder gab es Gerüchte, es kursierten Namen, aber etwas Konkretes gab es nicht. Rechtzeitig zum Trainingsauf-takt allerdings wurde dann der Name verkündet: Martin Prada würde es werden. Eine gute Wahl, wie sich im Verlauf der Saison noch zeigen sollte.

Mit dem neuen Trainer sollten aber auch neue Regeln bei der U13 Einzug halten: Die Trainingsbeteiligung wurde notiert und floss bei den Aufstellungen ein, Eltern wurden komplett aus der Kabine und von der Bank verbannt, Handy-/Tabletverbot für die Spieler auf den Auswärts-fahrten – eigentlich nichts wirklich Dramatisches. Einen Aufschrei gab es aber, als Martin verkündete, dass ab sofort keine Eltern mehr im Bus zu den Auswärtsspielen mitfahren durften. Der Widerstand gegen diese Entscheidung war groß, es gab viele Diskussionen, am Ende traf man sich in der Mitte: Es durften immer 4-5 Eltern mitfahren, es wurde rotiert, jeder „durfte mal mit“.

Neue Spieler konnten wir auch in den Reihen der Roten Teufel begrüßen, insgesamt 3 Spieler fanden den Weg aus Frankfurt und Lauterbach in die Wetterau.

Nach dem Sommertraining ging es dann endlich los. Wie in den vergangenen Jahren startete die Mannschaft in der Hessen- und der NRW B-Runde. Gleich zu Beginn ging es gegen zwei „Schwergewichte“ in NRW, Köln und Düsseldorf hießen die Gegner. Beide Spiele gingen – wenn auch knapp – verloren, obwohl mehr drin gewesen wäre. Am Ende sollte es sich rächen, dass man hier nicht etwas Zählbares mitgenommen hatte.

In der Hessenrunde lief zunächst es besser, Lauterbach war in Nauheim ohne Chance und auch in Kassel konnte man deutlich gewinnen. Stolz präsentierten die Jungs nach dem Spiel den mitgereisten Fans das „Derbysieger“-Banner der 1. Mannschaft, die Fanatics hatten uns das Banner ausgeliehen. Es war übrigens das erste und letzte Mal, dass das Banner „benötigt“ wurde. Die Spiele gegen den „großen Nachbarn“ aus Frankfurt gingen deutlich verloren. Man muss neidlos anerkennen, dass die Löwen einfach besser waren. Das böse Erwachen gab es dann kurz vor Weihnachten in Lauterbach: Mit Nudeln und Bolognese-Sauce im Gepäck reisten die Teufel an, vor dem Spiel hatte man sich darauf geeinigt nach dem Spiel gemeinsam zu essen. Doch der Appetit verging den Teufeln, gab es doch eine ordentliche Niederlage im Vogelsberg. In allen Belangen unterlegen, Lauterbach war klar besser und auch ein verdienter Sieger. Die 1. Niederlage einer Nauheimer Mannschaft gegen Lauterbach seit einer gefühlten Ewigkeit, das kam zuhause nicht gut an. Überhaupt war die Hessenrunde in diesem Jahr nicht unsere Runde, am Ende wurde es der 4. Platz hinter Frankfurt, Lauterbach und Kassel.

Der Fokus lag nun auf der NRW-Runde. Mit einem geänderten Spielsystem – 3 statt 4 Reihen – ging man die Aufgaben an und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Iserlohn, in den vergangenen Jahren auch immer einer der „Großen“, wurde auswärts 2-stellig geschlagen, Dortmund gar mit 40:1 (!) besiegt und auch die Spiele gegen Herne, Duisburg und Ratingen waren Begegnungen der „einfacheren“ Sorte. In der Tabelle ging es stetig nach oben. Im Februar ging es nach Köln, zum bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gelang das Kunststück und wir konnten 4:3 gewinnen. Selbst die Kölner zollten ihren Respekt und lobten die Leistung der Roten Teufel, es sollte die einzige Niederlage der Junghaie in dieser Saison bleiben. Der Lohn? Der 2. Tabellenplatz in NRW, die beste Platzierung der letzten Jahre. Als dann auch die folgenden Spiele gegen Krefeld und Düsseldorf gewonnen wurden, konnte man sogar von der Meisterschaft träumen, es bleib aber bei einem Traum, eine Niederlage gegen Kassel besiegelte den 2. Platz. Am Ende fehlten gerade einmal 4 Punkte zum ganz großen Wurf. Hätte man die beiden ersten Spiele… Haben wir aber nicht…

Was gab es sonst noch in dieser Saison?

Zum einen die Hessenauswahl. Gleich 9 Spieler wurden im Herbst zur Sichtung nach Kassel entsandt, 7 Spieler der Roten Teufel schafften es in die Auswahl. In den vergangenen Jahren wurde die Auswahl immer belächelt, wurde doch „nur“ trainiert, aber nie gespielt. Das änderte sich in diesem Jahr, im Januar setzte sich der HEV-Tross Richtung Füssen in Bewegung. Die HEV Auswahl nahm an einem Turnier des BEV teil und konnte tatsächlich eine bayerische Mannschaft besiegen.

Und dann war da noch das Turnier in Dresden, die Einladung kam spät, aber schnell waren sich alle einig, dass man gerne dabei sein wollte. Und so fuhren die Roten Teufel Ende März in die sächsische Landeshauptstadt. An zwei Tagen ging es gegen namhafte Gegner wie Dresden, Weißwasser und Bietigheim. Auch hier spielten die Jungs gut mit, konnten dem späteren Turniersieger aus dem tschechischen Ústí sogar ein Unentschieden abtrotzen. Leider musste unser Coach Martin Prada am 2. Tag krank im Hotel bleiben, wer aber gedacht hatte, dass wir nun ohne Trainer da stehen würden, sah sich getäuscht. Radek Krestan war mitgereist und sprang als Coach ein. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: Die Mannschaft spielte wie aus einem Guss, gewann die beiden letzten Spiele und beendete das Turnier auf einem hervorragenden 3. Platz, nur Ústí und Dresden waren besser.

Ein Kuriosum muss noch erwähnt werden: Beim Heimspiel gegen Herne im Januar waren zahlreiche Mitglieder der Fanatics Nauheim im Stadion, um unsere U13 unterstützen. Während des Spiels wurde auch die ein oder andere „große Wunderkerze“ abgebrannt, was dazu führte, dass Schiedsrichter Günter Brack unseren Stadionsprecher Torsten Sohn zweimal aufforderte, folgende Durchsage zu machen: „Wir bitten die Fans, keine Pyrotechnik im Stadion abzubrennen!“… Eine, zumindest für Torsten Sohn, bis dahin einmalige Durchsage in seiner jahrelangen Funktion als Stadionsprecher.

Was bleibt?

Die Roten Teufel haben sich in diesem Jahr toll entwickelt, was nicht zuletzt dem neuen Trainergespann zu verdanken ist. Die 3 Topscorer der NRW-Runde kommen alle aus unserer Mannschaft. Das Zusammenspiel hat sich deutlich verbessert, ist nicht mehr mit dem der vergangen Jahre zu vergleichen, die Platzierungen sprechen für sich.

Die Mannschaft wird nur noch einmal in dieser Zusammensetzung spielen: Am kommenden Wochenende geht es als Saison- und Jahrgangsabschluss zum internationalen Turnier nach Straßburg. Danach ist dann Schluss mit „meiner“ U13, die Mannschaft wird sich aufteilen. Ab der nächsten Saison werden die Endjahrgänge dann das Gerüst der neuen U15-Mannschaft bilden. Wie es dann aussehen wird, bleibt abzuwarten, es wird sicher nicht einfacher werden. Wir sind aber optimistisch, dass sich die Entwicklung unserer Mannschaft fortsetzt und wir auch in der neuen Saison eine gute Rolle, in welcher Liga auch immer, spielen werden.

Die Saison 2018/19 ist nun Geschichte. Wieder haben wir etliche Stunden im Bus, dem Auto und in den Stadien der Republik verbracht, gemeinsam gefeiert und gelitten, teilweise kontrovers diskutiert, auch mal „gemeckert“. Wieder sind alle irgendwie „froh“, dass die Saison nun vorüber ist, obwohl manch einer schon wieder die Tage bis zum Beginn der Saison 2019/20 zählt.

Mein Dank gilt allen Eltern und Helfern ohne deren Hilfe so eine Saison nicht zu realisieren ist. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei:

Thorsten „the voice“ Sohn, unserem Stadionsprecher

Rembert „the watch“ Boege für seinen unermüdlichen Einsatz am SEV Manager und der Stadionuhr

Andreas „the photographer“ Chuc für die tollen Bilder über die ganze Saison

Jan „the finance manager“ Mappes für die Verwaltung unserer Mannschaftskasse und das Off-Ice Training der Jungs im Kraftraum

Stefan „the writer“ Dyroff für die Spielberichte

Unserem gesamten Trainerstab um Martin Prada und Harry Lange sowie bei meinen Betreuer-Kollegen Jens Koczlarek und Peter Weiland.

Einen schönen Sommer wünscht euch im Namen des Trainer- und Betreuerteams

Klaus Schrank