Auch das zweite Heimspiel des Hessenliga-Teams ging verloren: mit 2:3 (2:0, 0:0, 0:2) n.P. unterlagen die Roten Teufel heute Abend den Löwen aus Frankfurt, die am Ende einen glücklichen Auswärtssieg frenetisch bejubelten. Es war nämlich einzig den Gastgebern zuzuschreiben, dass die Löwen zwei Punkte aus der Kurstadt entführen konnten, nachdem die Hausherren – wie schon im letzten Heimspiel gegen Bitburg – zu viele Chancen ungenutzt liegen ließen.

Dabei wollten es die Roten Teufel gegen den Nachbarn sichtlich besser machen als zuletzt: die Scheiben wurden zum Tor gebracht und es entwickelte sich im ersten Abschnitt ein Spiel auf ein Gehäuse – und zwar auf das der Löwen. Gäste-Keeper Dorn bekam einiges an Arbeit und musste nach zwei Minuten bereits zwei Hochkaräter von Krau und Stupa abwehren. Als die Gastgeber in der 10. Minute gar einen Mann auf der Strafbank sitzen hatten, war es RT-Kapitän Florian Flemming, der mit einem „Shorthander“ die verdiente 1:0-Führung für seine Farben markierte. Und Bad Nauheim legte nach und traf durch Marcel Rost in doppelter Überzahl zum längst fälligen 2:0 (16.). Anstatt aber gezielt an diese Leistung anzuknüpfen, war plötzlich ein Bruch im Spiel der Roten Teufel. Frankfurt kam besser auf und auch Pierluigi Capo im Tor der Wetterauer musste noch vor der ersten Pause zwei Mal gegen Rohde und Wehner in höchster Not parieren.

Im Mittelabschnitt hagelte es auf beiden Seiten ordentlich Strafzeiten – es war eben Derbyzeit. Nachdem gleich zwei Bad Nauheimer in der 28. Minute in die Kühlbox mussten, hatten die Mainstädter die große Chance auf den Anschluss, doch die Gastgeber überstanden diese brenzlige Situation. Der Knackpunkt dann Mitte der Partie: Felix Schröer hätte für die Teufel vielleicht schon den Sack zumachen können, aber zunächst ging sein Schuss nach einem Breakaway am Tor vorbei, in der nächsten Szene traf die Bad Nauheimer Nummer 6 nur den Pfosten. Hier kam das Thema mangelnde Chancenverwertung wieder zum Tragen. Anschließend mussten erneut zwei Teufel auf die Strafbank, aber auch das zweite Mal kassierten die Hausherren trotz doppelter Unterzahl keinen Gegentreffer.

Es schien also alles für die Roten Teufel zu laufen, doch Frankfurt gab sich noch lange nicht auf und es entwickelte sich im letzten Abschnitt ein offener Schlagabtausch. Hin und her wog das Geschehen: zunächst scheiterte Frankfurts Levin Frank am Bad Nauheimer Goalie (43.), dann verzog Bad Nauheims Danil Voskresenskij aus aussichtsreicher Position in der 49. Minute. Die Roten Teufel versäumten es in dieser Phase ganz einfach, den Deckel auf die Partie drauf zu machen und dann passierte das, was so oft in solchen Partien geschieht: der Gegner macht den Anschlusstreffer in Person von David Kindereit (53.). Nun wollten die Wetterauer dieses Resultat nach Hause bringen, doch Frankfurt nahm eine Auszeit und das Heft nochmal in die Hand. Folge war der Ausgleich durch Tim Ansink exakt 100 Sekunden vor dem Schlusspfiff. Die Roten Teufel sahen sich um den Ertrag ihrer Mühen gebracht, doch ihr letztes Aufbäumen kam zu spät – es ging schließlich ins Penaltyschießen. In diesem traf für Bad Nauheim mit Voskresenskij nur ein Schütze, während bei den Löwen Wehner und Frank den Torhüter überwanden, so dass die Gäste auch den Zusatzpunkt mit nach Hause nahmen.

Für die Roten Teufel geht es mit der Ausbeute von diesem einen Punkt nach drei Partien nun am 1. Advent (27.11.) zum Aufsteiger nach Darmstadt (Beginn 18.45 Uhr), wo ein dringend benötigter Sieg eingefahren werden soll.

RT Bad Nauheim – Löwen Frankfurt 2:3 n.P. (2:0, 0:0, 0:2)
Tore:
1:0 (09:42) F. Flemming (Rost) SH1
2:0 (15:17) Rost (Steinschneider, Lindemann) PP2
2:1 (52:44) Kindereit (Lamberger, Wehner)
2:2 (58:20) Ansink (Hasenkampf, Lamberger)
2:3 (60:00) Frank PS
Strafminuten: RTBN 14 / LFF 14