Mit 7:3 (3:2, 0:0, 4:1) holte sich das Hessenliga-Team der Roten Teufel am heutigen Samstagabend gegen Schlusslicht Darmstadt drei wichtige (Pflicht-)Punkte im Kampf um Platz vier, der zur Teilnahme am „Final Four“-Turnier Anfang April in Frankfurt berechtigt. Aufgrund der doch recht deutlichen 1:5-Niederlage der Eifel-Mosel-Bären bei der Frankfurter Eintracht im Parallelspiel klettern die Kurstädter auf diesen begehrten vierten Rang, den sie bei noch zwei ausstehenden Partien somit aus eigener Kraft verteidigen können.

Das Match gegen den Aufsteiger begann mehr als ansprechend: nach nicht einmal drei Minuten stand es bereits 2:0 für die Gastgeber, die sogar Chancen auf mehr hatten, aber ESC-Goalie Busch hielt zwei Mal mit sehr sehenswerten Saves. Beim 3:0 von Stupa in der 13. Minute war aber auch er machtlos, so dass die Roten Teufel die Partie im Griff zu haben schienen. Scheinbar wurde es den Hausherren aber zu einfach gemacht, denn sie verließen nun den Matchplan und verlagerten sich auf zu viele Einzelaktionen. Ausgerechnet bei der einzigen Strafzeit der gesamten Partie in einem fairen Match gelang den Gästen mit einem Mann weniger das Kunststück, gleich zwei Treffer zum 3:2-Anschluss zu erzielen. Zwei lange Pässe aus der Defensive genügten, um jeweils einen steil geschickten Angreifer in Szene zu setzen und zum Torabschluss zu bringen. Fortan lief bei den Wetterauern nicht mehr viel zusammen, zu verkrampft wirkte das Spiel. Aber auch die Darmstädter konnten sich nicht entscheidend in Szene setzen, so dass es zunächst mit dieser knappen RT-Führung in die erste Pause ging.

Im zweiten Drittel neutralisierten sich die beiden Kontrahenten über weite Strecken. Torszenen waren Mangelware. Es dauerte bis zur 26. Minute, ehe RT-Kapitän Florian Flemming mit einem Break frei durch war, aber am ESC-Torhüter, der eine starke Leistung bot, scheiterte. Es entwickelte sich ein Abschnitt auf mäßigem Niveau, in dem erneut Flemming nach einem erneuten Alleingang die zweite gute Möglichkeit der Gastgeber hatte, aber auch diesmal war Busch zur Stelle. Darmstadt hatte lediglich eine gute Szene in der 35. Minute, in der Bad Nauheims Goalie Capo zwei Mal nach Rebounds eingreifen musste und somit seinem Team die knappe Führung auch nach 40 Minuten festhielt.

Das Schlussdrittel begann optimal für die Hausherren: nach 59 Sekunden und einem kapitalen Torhüter-Fehler des ansonsten stark haltenden Busch zappelte der Puck zum 4:2 durch Felix Schröer im Netz. Und wieder nahmen es die Roten Teufel anschließend zu leicht gegen tapfer kämpfende Darmstädter, die Hoffnung auf den ersten Zähler der laufenden Saison verspürten. Lohn war der wiederholte Anschluss knapp zwei Minuten später, als die Bad Nauheimer Defensive ein wenig zu arglos unterwegs war. Spätestens jetzt waren die Roten Teufel aber alarmiert: sie zeigten nun, wer das Finalturnier noch erreichen möchte und wer gegen den Aufsteiger (den man im Hinspiel mit 9:1 besiegte) die Punkte im Colonel-Knight-Stadion behalten wollte. Zunächst hatte Rost eine Großchance auf das fünfte Tor (45.), was der Aufgalopp zu einer ganzen Reihe an RT-Angriffen war. Hier stand erneut ESC-Torhüter Busch im Mittelpunkt und dann kam die 54. Spielminute: gleich drei Mal innerhalb von nur 50 Sekunden erklang die Torsirene zugunsten der Gastgeber, die nach Toren von Schröer, Voskresenskij und Rost das Endresultat herstellten. Somit war den Südhessen der Zahn gezogen und diese konnten sich der achten Niederlage im achten Spiel nicht mehr entscheidend entgegen stemmen.

„Das war natürlich ein wichtiger Erfolg für uns, der das Rennen um Platz vier nach wie vor offen hält“, sagte RT-Coach Bernhard Naulin nach dem Schlusspfiff, der den verhinderten Martin Flemming (unterwegs mit der RT-U20-Mannschaft) in diesem Spiel an der Bande vertrat.

Zwei Hauptrundenspiele gilt es für die Roten Teufel nun noch zu absolvieren: am Freitag, den 10. März geht es zu den Löwen nach Frankfurt, am Sonntag, den 26. März erwartet man ab 17.45 Uhr Klassenprimus Kassel im Colonel-Knight-Stadion.

RT Bad Nauheim – ESC Darmstadt 7:3 (3:2, 0:0, 4:1)
Tore:
1:0 (00:49) Voskresenskij (Stupa, Stark)
2:0 (02:24) Schröer (F.Flemming, Capo)
3:0 (12:05) Stupa (Voskresenskij, Peters)
3:1 (12:44) Maier (Moissl, Busch) SH1
3:2 (14:25) Rosca (Brand) SH1
4:2 (40:59) Schröer (F.Flemming, Stark)
4:3 (42:39) Moissl (Held, Brößler)
5:3 (53:04) Schröer (Schäfer, F.Flemming)
6:3 (53:35) Voskresenskij (Stupa, Schäfer)
7:3 (53:54) Rost
Strafminuten: RTBN 0 / ESC 2

RTBN: Capo, N.Flemming / Peters, Schäfer, Schinner / Schröer, Voskresenskij, Stupa, Stark, Krau, F.Flemming, Naulin, Rost
ESC: Busch, Kramer / Lindenberger, Woodland, Werner, Eubel, Brand, Nissen / Meissner, Hoffmann, Rüfer, Moissl, Rosca, Held, Maier, Brößler