Michael Pafla legt aus familiären Gründen sein Beiratsamt nieder – Drei Stellen sind vakant

Ehrlich, umgänglich, hilfsbereit. Diese drei Attribute beschreiben Michael Pafla wohl am treffendsten. Der zweifache Familienvater übernahm in den letzten viereinhalb Jahren ein Beiratsamt im Vorstand der Roten Teufel. Schon im März 2019 – Monate vor seiner Wahl – nahm er ehrenamtlich die ersten Tätigkeiten auf, um Vorstand und Trainer zu entlasten. Immer einsatzbereit, sich für nichts zu schade und mit Herzblut für Spieler und Verein zur Stelle. „Die Roten Teufel sind eine tolle Familie. Ich finde vor allem, dass wir heutzutage als Eishockey-Standort in Bad Nauheim insbesondere dieses Gefühl hervorheben müssen. Moral, ein Wertebewusstsein, ein gesundes Mit- und Füreinander – das alles ist Gold wert und sollte uns im Vergleich zu anderen eher auszeichnen als individuelle sportliche Erfolge“, beschreibt Michael seine Vorstellungen in Bezug auf den sportlichen und familiären Geist im Verein.

Hohe Wertschätzung für den „Mann für alles“

Schon Jahre vor seiner „offiziellen“ Tätigkeit im Vorstand brachte sich Michael für die rot-weißen Farben ein. Aufgrund seines älteren Filius Raphael, der in der U20 spielt, mischte der fußballbegeisterte und bekennende Werder Bremen-Fan nun auch im Kufensport mit. Für Michael war das Ehrenamt nicht fremd. Er engagierte sich länger beim heutigen Fußball-Gruppenligisten SV Ranstadt im Kreis Büdingen und avancierte seit der Saison 2016/17 zum „Mann für alles“ bei den Roten Teufeln. Ob als Aushilfs-Betreuer, Stadionsprecher, Schiedsrichter-Betreuer, Handwerker und als Ansprechpartner und Ratgeber für die Spieler der Mannschaft seines Sohnes. Seine lockere und umgängliche Art und seine Aufrichtigkeit, Missstände klar aufzuzeigen und Lösungen zu erarbeiten, schätzten alle Akteure des Teams ungemein.  

„Sisyphus-Arbeit“ und Netzwerker für den Verein

In den letzten viereinhalb Jahren stand er dann dem Vorstand und den Trainern an der Seite. Er kümmerte sich um das gesamte Passwesen, das die Spielerpässe umfasst, organisierte Veranstaltungen wie das Neujahrslaufen, betreute und wies das Personal im Vereinsheim bei den Heimspieltagen der Profis ein und übernahm das riesige Konstrukt der Spieltags-Planung für die Nachwuchsteams. Der erste Vorsitzende Christian Szymanski erklärt: „Das ist ein riesiger und zeitintensiver Akt, der auch manchmal einige Nerven gekostet hat.“ Wenn in den Sommerferien der Rahmenspielplan stand, setzte sich Michael mit den Ansprechpartnern der anderen Vereine in Kontakt und vereinbarte die Spieltermine. Eine Aufgabe und ein Amt durch das er überregional ein „Gesicht der Teufel-Familie“ wurde und stets einen freundschaftlichen Austausch mit anderen Mannschaften hegte. Seine kameradschaftliche Art weiß auch der Vorstand zu schätzen. „Die gemeinsamen Vorstandssitzungen haben immer einen Heidenspaß gemacht“, sagt Szymanski.

Neue Wege und ein Aufruf

„Umso mehr schmerzt es, dass er nun leider aufhören muss. Sein Ausscheiden wird vor allem menschlich eine große Lücke reißen“, zeigt sich der erste Vorsitzende wehmütig. Michael wird aufgrund einer einmaligen Chance für seinen jüngeren Sohn Noel, welcher in die Nachwuchsriege des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 wechselt, nun sein Vorstandsamt vorzeitig vor der Wahl niederlegen. „Meine Frau Maika und ich wollen ihm diesen großen Schritt ermöglichen und ihn bestmöglich dabei unterstützen. Meine Freizeit werde ich deswegen in die Fahrten zum Training und den Spielen für ihn stecken“, begründet Michael seine Entscheidung, der von Seiten des Vorstands höchster Respekt gebührt. Zum Schluss macht Michael klar: „Ein Ehrenamt ist in der heutigen Zeit nicht mehr so selbstverständlich und meist durch den Zeitaufwand verschrien. Es ist aber essenziell und trägt Früchte. Unsere Teufel-Familie lebt davon. Ich werde, so oft es mir die Zeit zulässt, ins Stadion zu den Nachwuchs- und Profi-Spielen kommen. Wir sind eine kleine, gleichzeitig aber auch große Familie, wenn wir uns auf Nauheim-Hockey und die menschlichen Werte fokussieren und bereit sind, uns dafür einzubringen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Ehrenamt macht glücklich. Drei Beiratsstellen sind vakant. Interessierte – auch in anderen Bereichen – sind gern gesehen. Lasst es uns wissen unter info@rt-bn.de oder sprecht die Vorstandsmitglieder direkt an. Wir l(i)eben Eishockey. Wir sind die Roten Teufel.

Text: Paul Luka Schneider