Eine am Ende zu hoch ausgefallene 3:10 (0:2, 2:2, 1:6)-Auswärtsniederlage kassierte das Hessenliga-Team der Roten Teufel Bad Nauheim am Sonntagabend im Ligapokal beim EC Lauterbach, das sich damit vorzeitig den Titel in diesem Wettbewerb sichert. Nach dem 2:7 aus dem Hinspiel und dem 0:8 im Punktspielauftakt mussten die Kurstädter somit alle bisherigen drei Vergleiche gegen die Vogelsberger abgeben, die derzeit das Maß der Dinge in dieser Klasse sind.

Dabei machten es die Gäste von Beginn an besser als in den beiden Begegnungen zuvor: man stand enger am Gegenspieler und störte frühzeitig den gefährlichen Aufbau der Luchse, die vor allem mit dem Ex-Teufel Tobias Schwab einen Hochkaräter in ihren Reihen haben, der gemeinsam mit Abwehrspieler Niels Hilgenberg das Geschehen der Lauterbacher lenkt. Der letztgenannte Kapitän der Gastgeber war es dann auch, der den ersten Fehler der Bad Nauheim sogleich mit dem 1:0 bestrafte (3.), als die Gäste gar in Powerplay agierten. Der Sololauf des Mannes mit der Rückennummer 91 war aber nicht zu stoppen und auch Jaime Schinner im Kasten der Roten Teufel konnte nichts mehr ausrichten. Die Wetterauer fanden sich aber in die Partie hinein und waren lange Zeit auf Augenhöhe mit einem Gegner, der hochkarätig besetzt ist und neben dem Pokalsieg auch den Aufstieg im Ligabetrieb im Visier hat. Mit ein wenig Scheibenglück hätte man hier und da vielleicht etwas Zählbares erzielen können, aber Sebastian Grunewald zwischen den Pfosten der Luchse hielt seinen Kasten sauber. Besser machten es da seine Vorderleute in der 16. Minute, als Bock eine sehenswerte Kombination zum hart erarbeiteten 2:0-Pausenstand abschloss.

In der Kabine sammelten sich die Gäste noch einmal und kamen nun mit mehr Mut nach vorne zurück auf das Eis. Und dieser wurde belohnt, denn nur 41 Sekunden nach Wiederanpfiff narrte Florian Flemming den gegnerischen Keeper mit einem Schuss von hinter dem Tor, der von Grunewald abgefälscht zum 2:1-Anschluss über die Linie ging. Dieser Treffer gab den Roten Teufeln sichtlich Selbstvertrauen, so dass der gegnerische Torhüter nun noch mehr zu tun bekam. Einzig die Scheibe wollte nicht an dem Torsteher vorbei, während die Gastgeber nur eine gefährliche Szene in der 27. Minute benötigten, um durch Julian Grund auf 3:1 zu erhöhen, was einem Nackenschlag gegen die Kurstädter gleichkam. Die Gäste schüttelten sich, und während man diesen Treffer noch zu verdauen schien, legte Lauterbach nur 100 Sekunden später gar auf 4:1 erneut durch Grund nach. Es gab aber noch einmal Hoffnung auf mehr, denn Florian Flemming mit seinem zweiten Treffer traf in der 32. Minute zum 4:2, mit dem es in die zweite Pause ging.

Man nahm sich für den Schlussabschnitt nach dem 2:2 im Mittelabschnitt noch einmal einiges vor, wollte ein schnelles drittes Tor, um die Luchse somit mindestens zum Grübeln zu bringen. Der Glaube war auf jeden Fall vorhanden und aufgrund der Leistung in den 40 zuvor gespielten Minuten auch berechtigt. Doch es kam leider anders: Bruch mit dem 5:2 (42.) und Grund zum Dritten mit dem 6:2 (45.) im Powerplay markierten die Vorentscheidung in einer Phase, als die Roten Teufel genau das Gegenteil von dem machten, was man eigentlich geplant hatte. Man agierte zu passiv, schaute mehr auf die Scheibe als auf den Gegenspieler und machte es den Luchsen damit zu einfach. Die Wetterauer ließen sich nun gehen und hatten dem Spielspaß der Hausherren nichts mehr entgegen zu setzen. Bis auf 10:2 schraubten die Vogelsberger das Resultat in die Höhe, zumindest der Schlusspunkt blieb den Gästen mit dem dritten Tor durch Florian Flemming vorbehalten.

Der Pokal ist somit abgehakt (auch wenn es am 25.11. ab 19 Uhr noch einmal ein bedeutungsloses Heimspiel gegen die Löwen 1b gibt), jetzt heißt es, sich auf die Liga zu konzentrieren. Dort stehen nach zwei Partien noch null Punkte auf der Habenseite und der nächste Gegner dürfte es dem Team von Martin Flemming nicht viel einfacher machen, denn am Sonntag, den 28.11.2021 ab 17.45 Uhr ist die EJ Kassel zu Gast im Colonel-Knight-Stadion – der nächste Titelfavorit also nach dem EC Lauterbach.

EC Lauterbach – RT Bad Nauheim 1b 10:3 (2:0, 2:2, 6:1)
Tore:
1:0 (02:44) Hilgenberg SH1
2:0 (15:40) Bock (Hilgenberg, Schütz)
2:1 (20:41) Flemming
3:1 (26:26) Grund (Schwab, Welser)
4:1 (28:06) Grund (Welser, Schwab)
4:2 (31:48) Flemming
5:2 (41:55) Bruch, Hilgenberg)
6:2 (44:49) Grund (Welser, Matyas) PP1
7:2 (49:38) Knieling (Hilgenberg, Bruch) PP1
8:2 (50:26) Kuhn (Bruch, Knieling)
9:2 (50:40) Weitzer (Schütz, Bock)
10:2 (56:12) Schütz (Weitzer)
10:3 (59:41) Flemming (Giménez)
Strafminuten: ECL 4 / RTBN 12
Zuschauer: 166