Das war am heutigen Sonntagabend leider nichts vom Hessenliga-Team der Roten Teufel Bad Nauheim, das mit 3:5 (2:1, 1:2, 0:2) gegen eine stark ersatzgeschwächte Frankfurt Eintracht im vielumrissenen Endspiel um das „Final Four“-Turnier verlor, so dass die Mainstädter nun die allerbesten Karten haben, den heiß begehrten vierten Platz am Ende der Hauptrunde zu belegen. „Wir waren heute einfach nur schlecht. Kein Spielwitz, kein Einsatz, es hat uns an allem gefehlt. Am Ende haben wir es heute auch nicht verdient. Respekt an Frankfurt, das mit ihren wenigen Spielern tapfer gekämpft hat“, sagte ein frustrierter RT-Coach Martin Flemming nach dem Schlusspfiff.

Dabei standen die Zeichen in diesem Nachholspiel überaus günstig: ein relativ großer Kader mit drei kompletten Blöcken, Heimspiel in einem Match, das eigentlich in Frankfurt hätte stattfinden sollen, aber in die Kurstadt verlegt wurde, und ein Gegner, der mit gerade mal acht Feldspielern angetreten war. Aber offensichtlich hakte der ein oder andere das Match schon vor dem ersten Bully damit ab, die frühen Treffer von Marcel Rost (nach nur 18 Sekunden) und Florian Flemming in der 3. Minute (sogar mit einem Mann weniger) schienen dies mit einer 2:0-Führung zu bestätigen. Was danach geschah, bleibt allerdings ein Rätsel: anstatt dort weiterzumachen und den dezimierten Gegner unter Druck zu setzen, um diesen müde zu spielen, waren es plötzlich die Frankfurter, die den Gang nach vorne antraten. Bad Nauheim konterte im eigenen Stadion gegen eine wacker kämpfende Frankfurter Truppe, die sich den Anschlusstreffer durch Warnecker noch vor der ersten Pause damit redlich verdiente.

Dieser Treffer sollte in der Kabine eigentlich Warnung genug gewesen sein, zumal das erste Match gegen die SGE ebenfalls verloren ging, aber die Roten Teufel fanden nicht mehr zurück in die Spur. Man reagierte nur, anstatt das Heft in die Hand zu nehmen, und zudem kassierte man unnötige Strafzeiten. Eine solche nutzen die Gäste zum verdienten Ausgleich durch Krahforst (31.). Wie es gehen kann, zeigten die Hausherren in der 38. Minute nach einem schönen Spielzug, den Luis Flemming mit seinem ersten Hessenliga-Treffer erfolgreich abschloss. Davon sahen die Bad Nauheimer Fans allerdings viel zu wenig, stattdessen kassierte man postwendend den erneuten Ausgleich noch vor der zweiten Sirene.

Ein Sieg wäre aufgrund eines Punktes Rückstand auf die Gäste absolut wichtig gewesen, denn nur so hätte man das Endturnier noch in der eigenen Hand gehabt. Nach vorne ging aber so gut wie nichts mehr und es war schließlich eine Spieldauerstrafe gegen die Wetterauer, die die Vorentscheidung in den fünf Minuten Unterzahl bringen sollte, nachdem Zislin mit seinem zweiten Treffer in dieser Partie die SGE mit 4:3 erstmals in Front brachte. Aber auch nun war kein Aufbäumen der Kurstädter zu sehen, Frankfurt spielte das Geschehen clever herunter und machte mit dem 5:3 ins leere Bad Nauheimer Tor, nachdem Martin Flemming seine letzte Karte mit dem gezogenen Torwart spielte, alles klar unter drei verdiente Punkte.

Somit ist es jetzt an den Roten Teufeln, die beiden noch ausstehenden Heimspiele gegen Bitburg am kommenden Samstag (19.03.2022 ab 17.45 Uhr) und zum Abschluss gegen die Löwen Frankfurt erfolgreich zu gestalten und dabei zu hoffen, dass der Eintracht in ihren Partien gegen Kassel und Lauterbach kein Überraschungserfolg gelingt. „Zudem ist noch offen, was mit der verlegten Partie gegen die Eintracht vom 4. März passiert“, hat Martin Flemming einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass man möglicherweise in einem erneuten direkten Duell vielleicht doch noch am Ende den Sprung auf den vierten Platz schafft.

RT Bad Nauheim – Eintracht Frankfurt 3:5 (2:1, 1:2, 0:2)
Tore:
1:0 (00:18) Marc. Rost (Giménez, Lindemann)
2:0 (02:35) F. Flemming (Hampl, Tretiakov) SH1
2:1 (14:13) Warnecker (Krahforst)
2:2 (30:26) Krahforst (Rothemund, Svacha) PP1
3:2 (37:24) L. Flemming (Tretiakov, F. Flemming)
3:3 (38:19) Zislin
3:4 (47:51) Zislin (Rothemund) PP1
3:5 (59:45) Stehl (Krahforst, Rothemund) ENG
Strafminuten: RTBN 14 + 5+SD (Hampl) / SGE 8