Mit 5:6 (1:2, 2:2, 2:2) verlor am heutigen Sonntagabend das Hessenliga-Team der Roten Teufel gegen Eintracht Frankfurt sein erstes Heimspiel der Saison. Dieses Resultat bedeutet mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen Spieltag vor Ende der Hauptrunde, dass die Kurstädter im Endklassement auf dem zweiten Platz hinter Topfavorit Kassel landen und somit im Halbfinale des „Final Four“-Turniers erneut auf die Adlerträger treffen werden. „Wir haben uns vor allem im zweiten Drittel zu viele Strafzeiten geleistet, was die Gäste konsequent auszunutzen wussten. Bei diesen Strafen haben wir uns jedoch auch nicht sehr geschickt angestellt“, sagte RT-Coach Martin Flemming nach dem Schlusspfiff.

Seine Mannschaft begann furios und kam nach nicht einmal einer gespielten Minute bereits zu zwei aussichtsreichen Torgelegenheiten. Es dauerte bis zur 8. Spielminute, ehe Müller für die Gastgeber das fällige 1:0 markierte. Dieses Führungstor schien die Hausherren allerdings eher zu hemmen, als zu beflügeln, denn es war fortan kein konsequentes Angriffsspiel zu sehen und jeder Spieler schien mehr oder minder mit sich selbst beschäftigt zu sein, anstatt das Hartgummi durch die eigenen Reihen laufen zu lassen. Besser machten es da die Gäste, die mit einer von Trainer Roger Nicholas gewohnt defensiv ausgerichteten Taktik sehr effizient agierten und nach zwei Angriffen und zwei Toren durch Zislin (11.) und Frederik Stehl (13.) plötzlich mit 2:1 in Front gingen. Bad Nauheim war in der Folgezeit zwar bemüht, aber es lief spielerisch zu wenig zusammen, so dass man sich in der Kabine beim ersten Pausentee erst einmal entsprechend neu sortieren musste.

Die Trainer-Ansprache schien dann auch zu fruchten, denn die Teufel kamen mit Elan zurück auf das Eis – allerdings hier und da ein wenig zu übermotiviert. Es hagelte Strafzeiten gegen die Gastgeber fast schon im Minutentakt (u.a. eine Spieldauerstrafe gegen Miles Steinschneider), was die Frankfurter zwei Mal in doppelter Überzahl zum 1:4 nach fast der Hälfte der Spielzeit zu nutzen wussten. Bei fünf gegen fünf waren die Hausherren jedoch das bessere Team und das bewiesen sie durch zwei Tore von Kapitän Florian Flemming, der sein Team wieder auf 3:4 nach 40 Minuten heranbrachte, so dass die RT-Anhänger wieder Hoffnung für das Schlussdrittel schöpften.

Aber es waren wieder Strafzeiten, die auch im letzten Drittel den Roten Teufeln das Leben schwer machten: zunächst nutzte Zislin ein Powerplay für die Gäste zum 3:5 (48.), dann traf Lambert mit einem Sonntagsschuss unter die Latte zum 3:6 für die SGE (49.). Das Match schien gelaufen, die Kurstädter warfen aber noch einmal alles nach vorne – und es wurde so richtig dramatisch: Marcel Rost (55.) und Tim Vogel (59.) bei bereits gezogenem Torhüter verkürzten auf 5:6. Zudem erhielten die Gastgeber nach einem Foul gegen den davon geeilten Max Stark noch einen Penalty 33 Sekunden vor dem Ende, den Florian Flemming jedoch nicht im Kasten von Goalie Wehrheim unterbringen konnte, so dass die Frankfurter die volle Punktezahl am Ende nicht unverdient mitnahmen.

„Bei numerischem Gleichstand auf den Eis waren wir heute das bessere Team. Das heißt für uns natürlich auch, dass wir im sehr wahrscheinlichen Halbfinale gegen die Eintracht Strafen wie heute vermeiden müssen, um ihnen unser Spiel aufzwingen zu können. Das wird ein sicherlich sehr, sehr spannendes Turnier in diesem Jahr“, so Martin Flemming, der mit seinem Team aller Voraussicht nach am kommenden Samstag, den 23. März ab 18 Uhr das für die Tabelle fast schon unwichtige Nachholspiel gegen Darmstadt absolvieren wird. „Für den Rhythmus in Hinblick auf das Endturnier ist dieses Spiel aber dennoch von Bedeutung und ich erwarte dann eine überzeugende Leistung meiner Mannschaft“, so Flemming abschließend.

RT Bad Nauheim – Eintracht Frankfurt 5:6 (1:2, 2:2, 2:2)
Tore:
1:0 (07:08) Müller (F. Flemming, Steinschneider)
1:1 (10:41) Zislin (Leip)
1:2 (12:31) F. Stehl (Leip)
1:3 (24:37) Giménez (Svacha, Zislin) PP2
1:4 (29:08) Sartorius (Giménez, Zislin) PP2
2:4 (30:01) F. Flemming (Marcel Rost, Müller)
3:4 (37:53) F. Flemming (Müller, Marcel Rost)
3:5 (47:55) Zislin (Sartorius) PP1
3:6 (48:41) Lambert (F. Stehl, B. Stehl)
4:6 (54:12) Marcel Rost (Schinner, Müller)
5:6 (58:35) Vogel (F. Flemming, Marcel Rost)
Strafminuten: RTBN 16 + 5+SD (Steinschneider) / SGE 10