War es das für das Hessenliga-Team der Roten Teufel in Sachen „Final Four“-Turnier? Mit 4:5 n.P. (0:3, 3:0, 1:1) unterlagen die Kurstädter heute Abend nach großem Kampf im vorletzten Punktspiel bei der zweiten Mannschaft der Löwen aus Frankfurt und haben es somit nicht mehr selbst in der Hand, wie im Vorjahr das Endrunden-Turnier zu erreichen. „Es waren am Ende zu viele individuelle Fehler, die uns heute den Sieg gekostet haben. Trotzdem haben wir alles versucht, um uns die Chance auf das Turnier zu wahren“, sagte RT-Coach Martin Flemming nach dem Schlusspfiff.

Das Match bei den Mainstädtern begann gleich mit einem Rückschlag: nach nicht mal 90 gespielten Sekunden kassierte RT-Verteidiger Jaime Schinner eine Matchstrafe nach einem unglücklichen Check vor der Bande gegen Frankfurts Kromberg, der eine schwerwiegende Handverletzung davon trug. Hier gehen von dieser Stelle aus die besten Genesungswünsche an den Löwen-Spieler. Die Gäste mussten somit fünf Minuten mit einem Mann weniger agieren, nachdem ohnehin einige der Stammspieler aufgrund von Krankheit oder privaten Terminen in diesem wichtigen Spiel nicht mit von der Partie sein konnten. Die Kurstädter überstanden diese Situation aber schadlos, konnten die Hausherren anschließend aber nicht entscheidend vor dem gegnerischen Kasten unter Druck setzen. Es war schließlich ein Doppelschlag durch Frankfurts Wehner, der in der 17. Minute nach zwei individuellen Fehlern der Roten Teufel innerhalb von nur 20 Sekunden auf 2:0 für die Löwen stellte. War man mit den Gedanken dann wohl schon in der Kabine, nutzen die Hausherren durch Leci acht Sekunden vor der Sirene dies gar zum 3:0-Pausenstand.

In der Pause sammelten sich die Roten Teufel nochmal und kamen mit Elan zurück auf das Eis. Voskresenskij (23.) und Stark (29.) stellten nach sehenswerten Treffern auf 3:2, so dass die Wetterauer wieder dran waren. Es war nun ein heißer Kampf in einer Partie, in der beide Seiten Zählbares benötigten, so dass einiges an Feuer auf dem Eis zu sehen war. Und die Gäste krönten ihr Engagement in diesem zweiten Abschnitt mit dem verdienten Ausgleich durch Sasek weniger als drei Minuten vor dem zweiten Pausentee.

Im letzten Drittel war es ein Taktieren um die wichtigen Punkte und die Löwen legten erneut vor: der ehemalige Teufel Max Levin Frank erhöhte auf 4:3 für die Gastgeber (44.) und es entwickelte sich nun ein umkämpftes und enges Match. Bad Nauheim brauchte den Sieg und warf alles nach vorne. Lohn war der erneute Ausgleich durch Schröer in der letzten Spielminute. Der Druck im folgenden Penaltyschießen war somit immens hoch, denn die Gäste benötigten den Zusatzpunkt, um in der Tabelle an Bitburg vorbeizuziehen und den psychologischen Vorteil vor dem letzten Spieltag auf seiner Seite zu haben. Es traf im Shoot-Out allerdings nur Tim Ansink für die Löwen, so dass die Mainstädter das Endturnier als Tabellenzweiter fest gebucht haben.

Die Roten Teufel benötigen nun im letzten Match am 26. März gegen Klassenprimus Kassel mindestens einen Punkt, während Bitburg in seinem Parallelspiel gegen Frankfurt nichts Zählbares einfahren darf. Sollten die Eifel-Mosel-Bären einen Punkt holen, müssten die Roten Teufel gegen die 89ers (erst eine Saisonniederlage nach einem gewerteten Spiel) sogar gewinnen, bei einem Sieg der Rheinland-Pfälzer wäre die Saison für die Kurstädter beendet. Ein kleines rechnerisches Hintertürchen gäbe es auch noch, wenn die mit Bitburg punktgleiche Eintracht aus Frankfurt gegen den noch punktlosen Aufsteiger aus Darmstadt verlöre, wovon jedoch nur die kühnsten Enthusiasten ausgehen. „Es war nicht das heutige Spiel, das uns wahrscheinlich die Endrunde kostete. Es gab einige Spiele in dieser Saison, die wir besser hätten absolvieren können. Aber wenn man nicht regelmäßig alle Akteure im Training geschweige denn im Spiel zur Verfügung hat, dann kann man halt nicht mehr erwarten“, so Bad Nauheims Coach Martin Flemming.

Löwen Frankfurt – RT Bad Nauheim 5:4 n.P. (3:0, 0:3, 1:1)
Tore:
1:0 (16:09) Wehner
2:0 (16:29) Wehner
3:0 (19:52) Leci (Ansink)
3:1 (22:39) Voskresenskij (Schröer, Krau) PP1
3:2 (28:39) Stark (Schröer)
3:3 (37:03) Sasek (Stark, Hartmann) PP1
4:3 (43:22) Frank (Wehner)
4:4 (59:07) Schröer (Krau)
5:4 (60:00) Ansink PS
Strafminuten: LFF 14 / RTBN 12 + 5+MS (Schinner)