Mit 2:3 (0:2, 1:0, 1:1) verloren die Roten Teufel Bad Nauheim heute Abend ihren Auftakt in der Hessenliga zuhause gegen den amtierenden Meister aus Kassel. „Wir hatten in den ersten zehn Minuten zuviel Respekt und waren bei unserer Premiere zu nervös, so dass uns die beiden Gegentore in dieser Phase am Ende weh taten. Aber wir haben es danach sehr gut gemacht und den Gegner unter Druck gesetzt, wenn es im zweiten Drittel noch fünf Minuten länger gegangen wäre, hätten wir sicherlich den Ausgleich markiert und dann wäre noch alles möglich gewesen“, haderte RT-Coach Martin Flemming nach dem Schlusspfiff ob der nicht verwerteten Chancen.

Die Hausherren wollten vor einer gut besuchten Kulisse von Beginn an zeigen, dass sie dem Meister Paroli bieten wollten, was jedoch in einer frühen Strafzeit endete, die Alexander Engel prompt mit dem 0:1 verwertete (4.). Bad Nauheim schien geschockt und agierte extrem nervös, Sinizin nutzte die Gelegenheit mit einem Fernschuss zum 0:2 nur zwei Minuten später. Die Hausherren brauchten ein wenig, um sich von diesem Doppelschlag zu erholen, dann kamen sie aber. Man biss sich in das Spiel und erkämpfte sich den Scheibenbesitz, verpasste es hierbei aber, öfter mal auf den Kasten von Kassels Goalie Ondraschek zu schießen. Noch waren zuviele Einzelaktionen bei den Kurstädtern dabei, so dass sich die Nordhessen auf die Spielweise der Gastgeber einstellen und die wenigen Schüsse gut wegblocken konnten.

Besser machten es die Oberhessen ab dem zweiten Drittel: nun lief die Scheibe durch die eigenen Reihen und es wurde konsequenter der Abschluss gesucht. Lohn war der Anschlusstreffer zum 1:2 in der 31. Minute durch Magnar Aaltonen, der nach einer undurchsichtigen Situation vor dem gegnerischen Kasten die Übersicht behielt und das Hartgummi über die Linie schob. Der Bann schien gebrochen, denn nun hatten die Hausherren das Geschehen vollends in der Hand. Einen Rückschlag erlitten die Teufel aber nach der Verletzung von Stürmer Florian Flemming, der nach einem Zweikampf unglücklich auf die Schulter fiel und sogar ins Krankenhaus gefahren werden musste. Somit stand ein wichtiger Angreifer nicht mehr zur Verfügung, was die Mannen um Kapitän Travis Pruden nach einigen Wechseln aber zu kompensieren wussten. Man spielte fortan nur noch in eine Richtung, wenn auch die Gäste hier und da einen Konter laufen konnten, die jedoch nur wenig Gefahr auf das Tor von Goalie Niklas Heß ausstrahlten. Es fehlte einzig das bis dahin verdiente Bad Nauheimer Ausgleichstor, so dass schließlich die Pausensirene die 89ers davor rettete.

Der letzte Abschnitt brachte einiges an Strafzeiten in einem eigentlich fairen Spiel, doch diese sorgten vor allem auf Bad Nauheimer Seite für Unaufmerksamkeiten. Die mit ehemaligen Profis gespickte Kasseler Mannschaft wusste dies zu nutzen und traf in der 45. Minute durch Berendt zum 1:3. Die Gastgeber blieben aber fokussiert und konnten ihrerseits ob Strafen gegen die Nordhessen einige Male (hierbei sogar 30 Sekunden lang mit zwei Mann mehr) in Überzahl agieren, mehr als ein Pfostenschuss durch Vermeersch (55.) sowie den erneuten Anschlusstreffer durch Dämon (59.) sprangen dabei aber nicht heraus. Das Tor fiel am Ende zu spät, so dass es die routinierte Kasseler Mannschaft über die Zeit brachte.

„Wenn wir die ersten zehn Minuten ausklammern, bin ich mit der Leistung meines Teams zufrieden. Ärgerlich ist es, dass wir ob nur einer Eiseinheit die Woche kaum Zeit hatten, Überzahl zu trainieren, was uns heute sicherlich genutzt hätte. Aber auf der Leistung können wir aufbauen, zumal Kassel wohl der stärkste Gegner in unserer Gruppe sein dürfte“, so RT-Coach Martin Flemming. Das nächste Spiel bestreiten er und seine Akteure am Donnerstag, den 24. Oktober 2019 ab 20.30 Uhr im Stadtderby bei den Icedevils Bad Nauheim.

RT Bad Nauheim 1b – EJ Kassel 89ers 2:3 (0:2, 1:0, 1:1)
Tore:
0:1 (03:09) Engel (Sinizin) PP1
0:2 (06:09) Sinizin (Andreas)
1:2 (30:53) Aaltonen (Stark)
1:3 (44:18) Berendt (Pyszynski, Engel)
2:3 (58:28) Dämon (Pruden) PP1
Strafminuten: RTBN 8 / EJK 14