Die Überraschung ist ausgeblieben und die Saison ist für das Hessenliga-Team der Roten Teufel damit vorbei: mit 3:11 (1:5, 0:1, 2:5) unterlagen die Kurstädter im letzten Hauptrundenspiel am Sonntagabend zuhause dem Klassenprimus aus Kassel und beenden die Spielzeit auf Rang fünf. „Es war nicht dieses Spiel, in dem wir das Endturnier verpasst haben. Es waren halt zu viele Matches dabei, in denen wir unnötige Punkte haben liegen lassen, die uns am Ende das erneute Erreichen des Final Four gekostet haben“, so RT-Coach Martin Flemming nach dem Schlusspfiff gegen die Nordhessen, die somit als ungeschlagener Tabellenführer in das Turnier am nächsten Wochenende gehen und bei dem die Bitburger als verdienter Tabellenvierter anstelle der Wetterauer teilnehmen werden.

Dabei begann die Partie verheißungsvoll: engagiert und mit einem starken Goalie Nils Flemming zwischen den Pfosten boten die Gastgeber den 89ers Paroli und konnten durch Martin Krau in der 8. Minute gar auf 1:0 in Front gehen. Dies schien die Kasseler aber nur noch mehr anzuspornen, denn angeführt von ihrem Leader Derek Dinger, der als Ex-Profi auch in der fünftklassigen Hessenliga jedes Spiel entsprechend angeht, drehten die Gäste das Geschehen innerhalb von weniger als zwei Minuten auf 1:3. Auch beim 1:4 in der 18. Minute war Dinger als Torschütze beteiligt, nur 20 Sekunden später war das Match nach einem Treffer von Kassels Ast noch vor dem ersten Pausentee quasi gelaufen.

Die Hausherren stemmten sich aber gegen die Niederlage und versuchten im zweiten Drittel noch einmal alles. Die Nordhessen kontrollierten ob des Spielstands die Partie und ließen den Roten Teufeln nur wenig Raum im Spiel nach vorne. Allerdings setzte es hier und dort ein paar körperliche Akzente, die vom Unparteiischen hüben wie drüben bestraft wurden. Somit war es ein Powerplay, das den 89ers den einzigen Treffer in Abschnitt zwei bescherte.

Im letzten Drittel drückten die Kasseler noch einmal auf das Gaspedal und kamen nur 64 Sekunden nach Wiederanpfiff zu drei weiteren Treffern und dem damit verbundenen 1:9. Die Roten Teufel wollten sich derart sang- und klanglos aber nicht aus der Saison verabschieden und nahmen sich noch einmal etwas vor. Zunächst traf Max Stark mit einer Einzelleistung zum zweiten Bad Nauheimer Tor (48.), dann markierte Jakob Peters knapp zwei Minuten später das 3:9. Kassel war nun wieder wach gerüttelt und konterte sofort: zwei Mal war es Maximilian Pohl vorbehalten, die Treffer zehn und elf zum Endstand für die Kasseler zu markieren.

„Kassel ist in der Hessenliga eine Klasse für sich. Vom Niveau her müssten sie eigentlich mindestens eine Liga höher spielen“, so Martin Flemming. „Wir wünschen allen Beteiligten ein tolles Final Four Turnier, bei dem wir nun also lediglich als Zuschauer agieren können. Nächste Saison greifen wir wieder an“, so der frühere DEL-Profi.

RT Bad Nauheim – EJ Kassel 89ers 3:11 (1:5, 0:1, 2:5)
Tore:
1:0 (07:47) Krau (Hartmann)
1:1 (12:17) Pohl (Dinger, Engel)
1:2 (12:45) Reimnitz (Freund)
1:3 (14:02) Dinger (Pohl, Engel)
1:4 (17:16) Dinger (Pohl)
1:5 (17:34) Ast (Luo)
1:6 (34:16) Engel (Pohl) PP1
1:7 (40:33) Oberdieck (Dinger, Engel)
1:8 (40:50) Pohl
1:9 (41:04) Luo (Hildebrand)
2:9 (47:54) Stark (Gaach)
3:9 (49:07) Peters (Voskresenskij)
3:10 (50:43) Pohl (Engel)
3:11 (55:51) Pohl (Engel, Hildebrand) PP1
Strafminuten: RTBN 15 / EJK 17

RTBN: Flemming, Capo / Gaach, Frings, Sohn, Hartmann, Ruhrig / Schröer, Voskresenskij, Sasek, Stark, Krau, Hampl, Peters, Kaiser
89ers: Ondraschek, Michel / Pilger, Engel, Jorch, Ast, Reimnitz, Dinger, Hildebrand, Freund / Luo, Pohl, Oberdieck, Weigelt