Alles für die Katz oder welchen Zweck sollten Hygienekonzepte eigentlich erfüllen?

Unzählige Stunden hat der Vorstand des Eishockey-Nachwuchses, deren Trainer- und Betreuer-Team in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Nauheim damit zugebracht, ein in sich stimmiges Hygienekonzept für den Spiel- und Trainingsbetrieb im Bad Nauheimer Eisstadion auf die Beine zu stellen.

Seit Ende August ermöglichte dies den rund 200 aktiven Spielern und Spielerinnen ihrem geliebten Sport auf dem Eis im CKS wieder nachgehen zu können ohne einer erhöhten Ansteckungsgefahr durch Covid-19 ausgesetzt zu sein. Maßnahmen wie die Händedesinfektion am Eingang, das Tragen einer Maske im Stadion, die Sperrung der Kabinen inkl. Duschverbot, das Umziehen auf der Tribüne unter Einhaltung der Abstandsregeln, die Fotodokumentation der Sitzordnung, die Einbahnstraßenregelung damit sich die verschiedenen Mannschaften beim Betreten und Verlassen des Stadions nicht begegnen, die Flächendesinfektion aller Kontaktflächen wie Tribünenplätze, Handläufe etc. nach jedem Training gehörten dazu. Selbst die Eltern durften das Stadion nicht mehr betreten. Was schon grenzwertig erscheinen mag, sollte bei einem offenen, für 4.500 Besucher zugelassenen Stadion die Einhaltung der Abstandsregel doch ein Leichtes sein. Alles Maßnahmen, welche verhindert haben, dass es auch nur zu einem einzigen bekannten Ansteckungsfall innerhalb des Vereins kam. Was letztendlich auch der großen Disziplin aller Beteiligten – Spieler/innen, Trainer, Betreuer und Eltern – zu verdanken ist. An dieser Stelle herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben.

Und nun soll alles vorbei sein, obwohl wir mit absoluter Sicherheit keinen Beitrag zum rasanten Infektionsgeschehen geleistet haben? Ist es nicht eine Binsenweisheit, dass Sport das Immunsystem stärkt und es ist nicht genau das, was im Moment neben den anderen Maßnahmen so immens wichtig ist? Niemand hätte damit ein Problem gehabt den Spiel- und Ligabetrieb deutschlandweit einzustellen, um das Infektionsrisiko drastisch zu mindern. Aber den Trainingsbetrieb, unter Einhaltung bewährter Hygienekonzepten, ebenfalls zu untersagen, erachten wir für einen groben Fehler. Hier wird mit der Holzhammermethode gearbeitet und der fade Beigeschmack, für die Fehler und Undiszipliniertheit anderer mit Büßen zu müssen, lässt sich nicht unterdrücken.

Egal ob Sportvereine, Gastronomie oder Freizeitbetriebe, für alle stellt sich die Frage, warum erarbeite ich funktionierende Hygienekonzepte, die, wenn es darauf ankommt, von der Politik gänzlich ignoriert werden. Damit werden die Grundpfeiler in der Bekämpfung der Pandemie, Verständnis und Akzeptanz, absolut unnötig aufs Spiel gesetzt.

Die Roten Teufel Bad Nauheim erwarten von der Politik diesen Schritt nochmals zu überdenken und fordern auch alle anderen Amateurvereine und -verbände dazu auf, ihren Einfluss geltend zu machen und alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um diesen Fehler rückgängig zu machen. Der geordnete Trainingsbetrieb für die hunderttausenden Amateursportler in Deutschland MUSS wieder möglich sein.

Der Vorstand der Roten Teufel Bad Nauheim