Mit 6:2 (0:1, 3:1, 3:0) gewann gestern Abend das Hessenliga-Team auch das Rückspiel zuhause gegen den EC Lauterbach, wodurch sich das Team von RT-Coach Martin Flemming die Tabellenspitze zurückerobert – allerdings bei drei mehr absolvierten Partien und drei Zählern Vorsprung auf Kassel. Es war aber ein hart umkämpftes Match, „vor allem im ersten Abschnitt machten sich die vielen Ausfälle und die Umstellungen bei uns bemerkbar. Ich hatte den Jungs aber gesagt, dass sie Ruhe bewahren sollen, unsere Chancen würden sich schon ergeben. Von diesen hatten wir dann einige, einziger Kritikpunkt ist deren Auswertung, am Ende haben wir aber drei verdiente Zähler eingefahren“, so Martin Flemming nach dem Schlusspfiff.

Wie so oft in dieser Saison benötigten die Kurstädter einige Zeit, um ins Match zu finden. Diesmal konnte der Gegner den besseren Start aber sogar in eine Führung ummünzen, als Schurmann-Colicchio in der 7. Minute einen Fehler in der Defensive eiskalt bestrafte. Die Hausherren taten sich schwer, erhöhten aber sukzessive den Druck. Doch auch beste Möglichkeiten wie von Sasek (12.), Stark (13.) oder Flemming (15.) blieben ungenutzt, allerdings zeigte auch Gäste-Goalie Grunewald eine überzeugende Partie. Schlussendlich ging es mit dem knappen Rückstand in die Pause – und es lag da bereits in der Luft, dass es noch einige Strafzeiten hageln sollte. Zu sehr bearbeiteten sich beide Seiten, es gab viele Zweikämpfe, wobei die Referees zunächst bei den meisten Situationen – vielleicht etwas zuviel – durchgehen ließen.

Dieses Bild änderte sich im Mitteldrittel: die Gäste wollten mit Körperspiel zum Erfolg kommen, was die „Zebras“ gleich mit sieben Zwei-Minuten-Strafen gegen die Vogelsberger ahndeten. Zuvor markierte jedoch Felix Schröer, der kurzfristig lizenziert werden konnte, den 1:1-Ausgleich, dem Lauterbachs Reilly nur 20 Sekunden später die erneute Gäste-Führung bescherte. Dann folgten die besagten Bad Nauheim Powerplays, diese waren allerdings nur bedingt von Erfolg für die Wetterauer gekrönt. Lediglich der 2:2-Ausgleich durch Flemming konnte bei zwei Mann mehr auf dem Feld erzielt werden, die erstmalige RT-Führung markierte Dennis Berk eine Minute später gar mit einem Mann weniger. Die Chancenauswertung der Gastgeber vor allem in den zahlreichen Überzahlsituationen war suboptimal, hier hätte man die Weichen schon früher auf Sieg stellen können.

Fühlten sich die Lauterbacher ob der vielen Strafzeiten benachteiligt, so konzentrierten sie sich im letzten Abschnitt zu sehr auf diese Situationen, anstatt bei dem engen Spielstand auf das spielerische Geschehen. Folge waren weitere Strafen gegen die Luchse, bei denen es die Roten Teufel in Überzahl nun besser machten und drei weitere Treffer auf die Anzeigetafel brachten. Damit war das Match vorentschieden, negativer Höhepunkt war dann aber sicherlich die Spieldauerstrafe gegen Gäste-Stürmer Reilly, der es beim Kniecheck gegen Schröer nur auf den Körper des Gegners bei voller Fahrt abgesehen hatte. RT-Spieler Sören Franz schnappte sich den Neuzugang der Vogelsberger und musste somit ebenfalls vorzeitig zum Duschen gehen, als die Partie schon längst gelaufen war. Damit standen unter dem Strich an diesem Donnerstagabend acht Tore, drei Punkte sowie insgesamt 129 Strafminuten zu Buche in einem intensiven und teils überhart geführten Match.

RT Bad Nauheim 1b – EC Lauterbach 6:2 (0:1, 3:1, 3:0)
Tore:
0:1 (06:31) Schurmann-Colicchio (Grund, Bestajovsky)
1:1 (23:20) Schröer (Flemming, Naulin)
1:2 (23:40) Reilly (Schurmann-Colicchio)
2:2 (25:48) Flemming (Naulin, Lindemann) PP2
3:2 (26:51) Berk (Franz, Marc. Rost) SH1
4:2 (41:06) Flemming (Sasek, Naulin) PP1
5:2 (43:08) Berk (Vermeersch, Kail) PP1
6:2 (51:17) Sasek PP2
Strafminuten: RTBN 12 + 10 (Lindemann) + 5+SD (Lindemann) + 5+SD (Franz) / ECL 32 + 5+SD (Reilly)