Der Kurstadtexpress bleibt auch nach dem Spiel in Ratingen (6:5 – 1:1, 1:2, 3:2, 1:0) ungeschlagen und in der Spur – nach einen Krimi, der in Punkto Spannung kaum zu überbieten sein dürfte. Eine unglaubliche Steigerung über die 60 Spielminuten, zur rechten Zeit schlaue taktische Umstellungen von Coach Martin Prada sowie ein wiederum glänzend aufgelegter Goalie waren die Ecksteine des 7. Sieges im 7. Spiel.

Im 1. Drittel sah es noch gar nicht nach einem Punktgewinn für die Kurstädter aus. Der Gegner war im Vergleich zum Auftritt im Nauheimer Kurpark vor wenigen Wochen nicht wiederzuerkennen. Mit viel Biss, Geschwindigkeit und guten Kombinationen setzten sie die Nauheimer Gäste im ersten Abschnitt gehörig unter Druck. Im Kopf und auf dem Eis einen Schritt schneller und im Zweikampf aggressiver, machten die Ice Aliens von Anfang an klar, dass die 3 Punkte im Rheinland bleiben sollen. So war auch klar, dass es bei der ersten Nauheimer Unterzahl ab der 9. Spielminute noch schwieriger werden würde, die Ratinger vom Tor der Roten Teufel fernzuhalten. So kam es dann auch, wie es kommen musste: Mit einem Mann weniger auf dem Eis mussten die Kurstädter das 0:1 in der 10. Spielminute hinnehmen. In der Folge hatten beide Mannschaften Gelegenheiten, den Stand an der Anzeigetafel zu ändern, aber beide Goalies waren jeweils Endstation. Es brauchte wieder ein Überzahlspiel, diesmal zu Gunsten der Gäste, in dem die Kurstädter ihre Gastgeber schwindelig spielten und nach Vorarbeit von Sam Boege und Mika Sohn Marlon Prada in der 19. Spielminute zum 1:1 Pausenstand einnetzte.

Das 2. Drittel begann ausgeglichener, beide Mannschaften egalisierten sich weitestgehend gegenseitig. Es dauerte bis zur Mitte des Spiels, als die Ratinger eine eher schläfrige Phase der Nauheimer durch einen Doppelschlag (31./34. Spielminute) nutzten und das Ergebnis auf 1:3 aus Nauheimer Sicht stellten. Dieser Doppelschlag sorgte für einiges an Wut bei den Kurstädtern und markierte den Wendepunkt der Partie. „Jetzt erst recht!“ war das Motto und die Jungs in Weiß-Rot gaben nun noch mehr Gas. Zählbar wurden die Mühen in der 37. Spielminute, als Seán Erdmenger zum ersten Mal im Trikot der Roten Teufel einnetzte (Vorbereitet durch Ty Wolf und Louis Szymanski). Dem Treffer gingen einige schnelle Pässe voraus, der Puck lief gut durch das Angriffsdrittel. Das Passspiel setzten die Gäste nun konsequent ein, spielten zunehmend besser als Team zusammen und tendierten weniger zu Einzelaktionen. Mit einem Rückstand von 2:3 ging es in die letzte Pause.

Zum 3. Drittel nahm Coach Martin Prada einigen Umstellungen in den Reihen vor, um diesen Drive aus dem 2. Drittel noch besser ausnutzen zu können. Diese Umstellungen zündeten sofort. Im Grunde spielte im letzten Spielabschnitt nur noch eine Mannschaft: die Roten Teufel. Die Gastgeber wurden immer weiter ins eigene Drittel eingeschnürt und kamen zu keinem strukturierten Aufbauspiel mehr. Lediglich durch ihre pfeilschnellen Break-Aways blieben die Hausherren gefährlich. Einen dieser Konter nutzte in der 51. Spielminute der beste Ratinger Spieler am heutigen Tag, Konstantin Kronawitter, zum zwischenzeitlichen 4:2. Davon unbeirrt lief der Kurstadtexpress nun durch das Angriffsdrittel und stiftete ordentlich Unruhe. Diese nutzte dann auch Mika Sohn nur eine Spielminute später zum 3:4 Anschlusstreffer. Wiederum nur zwei Spielminuten später konnte der Ratinger Kronawitter einen weiteren Konter verwerten und den alten 2 Tore Abstand zum 3:5 wiederherstellen. Die Nauheimer Bank war sich einig: EGAL! Rote Teufel geben niemals auf, sie kämpfen! Und das taten sie weiter, allen voran Kapitän Louis Szymanski, der als 2-Wege-Stürmer im eigenen Drittel aufräumte und auch noch in der 54. (Alex Lindner, Seán Erdmenger) und 56. (Alleingang in Unterzahl) das Spiel ins Penalty-Schießen zwang.

Im Penalty-Schießen behielten nur 2 Nauheimer die Nerven: Goalie Ryan Green, der alle gegnerischen Penaltys hielt sowie Sam Boege, der für die Jungs aus der Kurstadt den spielentscheidenden Penalty verwandelte.

Fazit
Das war mal ein spannendes Spiel. Aufgrund der eingangs beschriebenen Ecksteine, die den Weg zum Erfolg flankierten, feierten die Nauheimer Jungs auf dem Rückweg den hartumkämpften Sieg. Ein Kompliment muss man aber an dieser Stelle auch den Ratinger Gastgebern für ein engagiert geführtes Spiel und eine grandiose Leistungssteigerung seit dem Hinspiel machen. Hier darf man sich fast sicher auf zwei weitere Spiele gegen die Ice Aliens in der Meisterrunde freuen, denn deren Qualifikation erscheint angesichts der vom Gastgeber gezeigten Leistung sicher.
Martin Prada kann nun das Momentum dieses gedrehten Spiels mitnehmen. Wird das Passspiel sowie das Engagement der zweiten Spielhälfte in den nächsten zwei Trainingswochen weiter in den Köpfen der Spieler verankert, kann die Siegesserie noch ein gutes Stück weitergehen.

Für die Roten Teufel spielten:

Tor:
#25 Tim Michel Schneider
#30 Ryan Green

Verteidigung:
#17 Niklas Weiland
#22 Alexander Lindner
#23 Luke Bode
#33 Luca Häuser

Angriff:
#3 Sam Boege
#5 Lukas Dyroff
#9 Ty Wolf
#19 Mika Sohn
#21 Sean Erdmenger
#26 Louis Szymanski
#29 Marlon Prada
#34 Noah Hammerlindl
#46 Niklas Klein

Das nächste Spiel der U15 steht am Samstag, den 23.11.2019 (17:45 Uhr) im heimischen CKS an. Zu Gast beim Tabellenführer sind dann die Moskitos aus Essen.