Die ersten sechs Spiele der Saison 2022/23 hat die neuformierte U20-Mannschaft der Roten Teufel absolviert. Die Saison begann mit einem große Umbruch im Team: Sechs neue Spieler, aus der U17 hochgekommen, gilt es zu integrieren. Ein Spieler ist in die 1b gewechselt. Zwei Spieler haben aufgehört, und ein Spieler hat den Verein gewechselt. Auch das Trainerteam hat sich verändert. Nach dem Weggang von Radek Krestan hat unser hauptamtlicher Trainer Martin Lamich zusammen mit Martin Flemming das Coaching der U20 übernommen. Betreuer sind unverändert Sabine Hartmann und Josef Frings.

Im Rahmen der Saisonvorbereitung absolvierte die Mannschaft einige Eiseinheiten in Lauterbach, inklusive einem Testspiel gegen den Regionalligisten Neusser EV. Im Anschluss an ein viertägiges Trainingslager in Prag absolvierte die Mannschaft ein weiteres Testspiel beim Nachwuchs der Bayreuth Tigers. 

Zum Start durfte die neue U20 nach Wolfsburg reisen, wo sie zwei empfindliche Niederlagen einstecken musste. Darüber hinaus benötigte sie auf der Rückreise auch noch 7 Stunden anstatt einer normalen Fahrtzeit von 3,5 Stunden.

Wie dem auch sei, in Wolfsburg trat unsere U20 am Samstag mit 11 Feldspielern und am Sonntag mit 12 Feldspielern an. Am Samstag konnten die jungen Teufel die Partie lange Zeit offen gestalten. Nach 37 Spielminuten lagen sie mit 0:2 im Rückstand. Die Sonntagspartie hingegen war bereits im ersten Drittel entschieden (0:6-Rückstand), und das Team ergab sich seinem Schicksal.

Einziger Torschütze an diesem Wochenende war Christoph Czompó.

Das Wochenende darauf hatte das Team die Young Dragons aus Erfurt zu Gast. Hier hatte sich die Mannschaft viel vorgenommen und hätte mit drei Reihen agieren können, auch um den Gegner müde zu spielen. Dieses Vorhaben jedoch wurde nicht umgesetzt.

Am Samstag konnte die U20 zweimal einen Rückstand ausgleichen und ging mit einem 2:2-Unentschieden in das letzte Drittel. Hier musste sie letztendlich in der 44. Minute den entscheidenden Treffer hinnehmen und bekam in der 50. Minute ein weiteres Tor eingeschenkt.

Zweieinhalb Minuten vor dem Ende setzte Trainer Martin Lamich alles auf eine Karte und zog den Torhüter. Die Rechnung ging jedoch nicht auf, und eine knappe Minute vor Schluss konnte Erfurt einen weiteren Treffer ins verwaiste Bad Nauheimer Tor erzielen.

Die Enttäuschung bei Spielern und Trainer war groß.

Die Partie am nächsten Morgen war ausgeglichen. Das letzte Tor für das Team aus der thüringischen Landeshauptstadt in der 60. Minute fiel weiderum, als Torhüter Nicolas Moll zugunsten eines sechsten Feldspielers das Eis verlassen hatte.

Jedoch konnte das Team nur bis zur 59. Minute mit 6-gegen-4- Spielern agieren, da der Schiedsrichter Ruhnau unseren Spieler Noel Kaiser wegen Beinstellens für zwei Minuten auf die Strafbank schickte. Somit stand die U20 am Ende wieder mit leeren Händen dar.

Am Wochenende 24. und 25. September hatte der Spielplan ein Doppelwochenende in Frankfurt vorgesehen Es kam somit zum ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften seit dem tragischen Unfall im Dezember vergangenen Jahres.

Auf Antrag der Löwen waren keine Zuschauer zugelassen, und beide Partien standen unter Verbandsaufsicht, das heißt der Leiter Spielbetrieb des DEB, Markus Schubert, war vor Ort und beobachtete das Geschehen auf dem Eis.

Bad Nauheim musste auf einen etatmäßigen Verteidiger verzichten, dem eine Schulterverletzung zu schaffen machte.

Entschieden wurde die Partie im zweiten Drittel, als die Roten Teufel innerhalb von acht Minuten drei Tore in der Eissporthalle erzielten und auf 5:1 davonziehen konnten.

Der letzte Treffer des Tages ging auf das Konto von Jakob Peters, der eine fünfminütige Überzahl (Spieldauerdisziplinarstrafe für einen Frankfurter nach einem vermeintlichen Kniecheck) in einen Treffer ummünzen konnte. Somit stand ein 6:1-Erfolg zu Buche, und die ersten drei Punkte der Saison waren eingefahren.

Aber:

Schon beim Duschen kam die Nachricht, dass Nicolas Moll am nächsten Tag wohl mit den Profis zum Auswärtsspiel nach Ravensburg reisen müsse. Plötzlich standen die Roten Teufel ohne Torhüter dar, da sich die zweite Torhüterin bereits für dieses Wochenende abgemeldet hatte.

Hektische Telefonate und Gespräche am Sonntagmorgen sorgten dafür, dass letztendlich Niklas Lenz (Förderlizenz-Torwart aus Darmstadt) rechtzeitig zum Spielbeginn in der Halle war und das Spiel für Roten Teufel bestreiten konnte. Er machte einen guten Job und sicherte Bad Nauheim den einen Punkt aus dieser Partie.

Zum Spiel selbst:

Eine zweimalige Zwei-Tore-Führung der Frankfurter konnten die Roten Teufel in der 36. Minute ausgleichen und selbst in der 38. Minute in Führung gehen. Diese hatte jedoch nur zwei Minuten Bestand. Die erneute Führung der von Martin Flemming an diesem Tag gecoachten Bad Nauheimer in der 41. Minute wurde in der 46. Minute erneut egalisiert und hatte bis zur Overtime Bestand. In der Overtime gab es auf beiden Seiten beim Spiel 3 gegen 3 einige Chancen, den Zusatzpunkt zu sichern.

Eric Motisan blieb es vorbehalten, den entscheidenden Penalty für Frankfurt zu verwandeln und somit den zweiten Punkt in dieser Partie zu sichern.

Aber: Auf diese Leistung lässt sich aufbauen.

Als nächstes stehen zwei Spiele bei den Moskitos in Essen auf dem Programm. Der Aufsteiger kann aus vier Spielen zwei Siege aufweisen und ist aktuell Tabellendritter.

Am 8. Oktober und 9. Oktober begrüßen die Roten Teufel den Nachwuchs des DEL-Teams Fischtown Pinguins im heimischen Colonel-Knight-Stadion.

Text: Josef Frings/hlr.