Groß waren die Fragezeichen vor der Saison 2017/2018. Erneut „verlor“ die U12 der Roten Teufel einige Spieler, die altersbedingt in die U14 wechselten oder aber auch bei anderen Vereinen den nächsten Schritt wagen wollten. In jedem Mannschaftsteil entstanden Lücken, die es zu schließen galt. Ob das wohl gelingen sollte? Jetzt, am Ende der Saison, kann man die Frage wohl mit „ja“ beantworten. Viele Spieler haben sich weiterentwickelt, die Mannschaft als Ganzes leider nicht so, wie man es evtl. erwartet oder erhofft hatte.

Große Augen gab es bereits beim ersten Elternnachmittag im Spätsommer, wurde doch mit dem EC-Urgestein Harry Lange ein prominenter Zugang im Trainerstab der U12 präsentiert. Sowohl bei den Eltern, als auch bei den Spielern keimte Optimismus auf. Ein Profi als Trainer einer U12 Mannschaft musste einen Schub bringen!

Eine weitere Besonderheit der vergangenen Saison: Die U12 konnte einen transferkartenpflichtigen Spieler aus dem Eishockey-Mutterland Kanada in ihren Reihen begrüßen. Nicht dass wir uns auf dem Transfermarkt umgesehen hätten, nein, eine kanadische Familie war für ein Jahr in Deutschland und die Kinder wollten auch hier Eishockey spielen. Neudeutsch nennt man so etwas wohl eine  „Win-win-Situation“.

Nach intensivem Sommereistraining sollte es dann endlich losgehen. Wie in den Jahren zuvor traten wir in der HEV-Runde an. Gegner hier: Frankfurt, Kassel, Lauterbach und Darmstadt. Und auch in der NRW-B Runde waren wir dabei. Dortmund, Duisburg, Krefeld, Köln, Düsseldorf, Iserlohn und Herne hießen die Gegner. Die Spiele gegen Kassel aus der Hessenrunde wurden auch hier gewertet.

Der September und Oktober hatten es in sich, waren wir doch an jedem Wochenende auf dem Eis. Und es begann auch gut. Von den ersten acht Spielen konnten die Roten Teufel fünf gewinnen, darunter die Derbys in Kassel und zuhause gegen Frankfurt. Gegen Köln und Krefeld konnte man gut mithalten, musste sich am Ende dann aber doch geschlagen geben. Einzig Düsseldorf war eine Nummer zu groß. Optimismus herrschte im Lager der Roten, von Meisterschaft war die Rede, sah man sich doch auf dem richtigen Weg.

Bis Januar ging es hin und her. Zum Teil deutliche Siege wechselten sich mit ebenso deutlichen Niederlagen ab. Im Januar dann die erste unnötige Niederlage. Zuhause musste man sich den Jungs aus Kassel mit 9:10 geschlagen geben. Im Nachhinein eine Niederlage mit Folgen. Aufgrund der Doppelwertung in Hessen und NRW ging es in beiden Tabellen nach unten. Besonders in der Hessenrunde bitter, hatten wir doch nun im März ein „Endspiel“ in Frankfurt. Die Geschichte ist schnell erzählt. Frankfurt die klar bessere Mannschaft, ein deutlicher Sieg… nix war es mit dem Hessen-Titel. Auch in der NRW-Runde wurden nun mögliche Siege und somit eine bessere Platzierung verschenkt, am Ende wurde es der 5. Platz.

Was beim Blick auf die Tabellen in beiden Runden auffällt: offensiv stark, defensiv stark verbesserungswürdig. Das Zusammenspiel von Abwehr und Angriff insbesondere in der Rückwärtsbewegung muss unbedingt verbessert werden (Abwehr beginnt im Angriff!). Was immer wieder aufgefallen ist: Viele Teams haben eine deutlich reifere Spielanlage. Hier müssen die Jungs besser geschult werden, auch oder gerade weil unser Team aus zahlreichen „neuen“ U12ern und Quereinsteigern besteht. Hier gilt es im Sommertraining anzusetzen, will man den Blick in der nächsten Saison nach oben richten.

Ach ja, und dann war da ja auch noch das Turnier in Schwenningen. Hochkarätig besetzt, klasse Organisation und tolles Eishockey. Am Ende wurde es für unsere Jungs der 8. Platz, das Spiel um Platz 5 wäre möglich gewesen, es sollte nicht sein. Wenn man bedenkt, dass wir nicht mit unserer besten Mannschaft angetreten sind und mit 3 Spielern der U10 spielten, war das Ergebnis Nebensache. Der eigentliche Gewinn bei diesem Turnier war das Team-Building bei Spielern und Eltern. Die Kinder bei einer ausgiebigen Schneeballschlacht, die Eltern bei dem ein oder anderen Getränk in „Zimmer 103“.

Die Saison 2017/18 ist nun Geschichte. Wir haben gute Spiele gesehen, aber auch grottige. Wir haben etliche Stunden im Bus, dem Auto und in den Stadien der Republik verbracht, gemeinsam gefeiert und gelitten, teilweise kontrovers diskutiert, auch mal „gemeckert“. Irgendwie sind alle „froh“, dass die Saison nun vorüber ist.

Doch spätestens im August wird es aber wieder kribbeln und die Tage bis zum Beginn der Saison 2018/19 werden gezählt. Eines ist jetzt schon sicher: In der nächsten Saison werden uns altersbedingt keine Spieler „verlassen“, die Mannschaft wird zusammenbleiben.

Eigentlich war die Rückschau an dieser Stelle beendet, war ich doch davon ausgegangen, dass das letzte Spiel gegen Darmstadt ein besseres Trainingsspiel ohne große Überraschungen werden würde. Weit gefehlt, Details zum Spiel selbst könnt ihr in einem wunderbaren Spielbericht auf der Homepage nachlesen. Die eigentliche Bombe platzte vor dem Spiel: Markus Knispel informierte die Mannschaft, dass das Spiel gegen Darmstadt sein letztes Spiel als Trainer der U12 sein würde und er in der nächsten Saison nicht zur Verfügung stehen wird. In der Kabine herrschte eisiges Schweigen, Tränen kullerten und es gab viele fragende Blicke, genauso wie bei der kurzen Ansprache an die Eltern nach dem Spiel. Es ist halt irgendwie anders in Bad Nauheim, ob es „familiärer“ gut beschreibt?

Wer die Jungs nun nächste Saison trainiert ist noch nicht bekannt, jedenfalls haben wir nun eine interessante Parallele zur Profi-Mannschaft. Harry Lange ist nun bei zwei Teams Co-Trainer und kennt seinen Nebenmann für die nächste Saison noch nicht…

 

Mein Dank gilt allen Eltern und Helfern, ohne deren Hilfe eine solche Saison nicht zu realisieren ist. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei:

  • Thorsten „the voice“ Sohn, unserem Stadionsprecher
  • Rembert „the watch“ Boege für seinen unermüdlichen Einsatz am SEV-Manager und der Stadionuhr
  • Andreas „the photographer“ Chuc für die tollen Bilder über die ganze Saison
  • Jan „the finance manager“ Mappes für die Verwaltung unserer Mannschaftskasse
  • Stefan „the writer“ Dyroff für die Spielberichte
  • Sabine „I take care“ Mößle für ihre tolle Unterstützung des Betreuer-Teams

und natürlich bei unseren Trainern Harry Lange und Markus Knispel sowie bei meinem Betreuer-Kollegen Jens Koczlarek.

 

Einen schönen Sommer wünscht euch im Namen des Trainer- und Betreuerteams

Klaus Schrank