In einer gemeinsamen Aktion haben sich U7-, U9- und U11-Eltern in einem Brief an die Stadt Bad Nauheim gewendet, um auf die Folgen des CORONA-bedingten Trainingsstopps für unsere kleinsten Teufel aufmerksam zu machen. Wir hoffen sehr, dass die Bitte, die Kinder wie beschrieben im CKS trainieren zu lassen, Gehör bei den Stadt-Verantwortlichen findet…

Danke an alle Eltern, die diesen Brief initiiert, begleitet und in welcher Form auch immer unterstützt haben – eine TEUFLISCH STARKE Aktion!

Der Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau …,

wir, die Eltern des Eishockey Nachwuchses der Roten Teufel Bad Nauheim, möchten uns mit folgenden dringenden Anliegen an Sie wenden:

Eishockey ist ein Teamsport. In Zeiten der Pandemie ist es dennoch selbstverständlich, dass auch wir mit unseren Kindern auf das Mannschaftstraining verzichten müssen. Doch lassen Sie uns überlegen, wie wir für unsere Kinder aus Eishockey in Zeiten der Pandemie einen Individualsport machen können. Helfen Sie uns bitte, die Tränen zu trocknen und das Unverständnis zu lindern, wenn die Kinder ihren geliebten Sport im Fernsehen sehen und selbst nicht auf das Eis dürfen. Unsere Kinder leiden wohl am meisten unter der Pandemie, denn der geregelte Alltag ist zum Erliegen gekommen. Im Sommer haben sich die Kinder mit höchster Disziplin an ein Hygienekonzept gehalten und nun werden sie schon wieder bestraft, obwohl sie alles richtig gemacht haben und dürfen ihrem geliebten Sport nicht nachkommen. Viele Kinder wären unendlich dankbar, wenn sie einfach nur aufs Eis zum Schlittschuhlaufen dürften. Bei einer so großen Eisfläche könnte man diese dritteln, um dann mit nur einem Kind (Haushalt) pro Drittel auf dem Eis individuell zu trainieren. Das Mitteldrittel könnte frei bleiben, um somit alle Corona Regeln der Regierung zu erfüllen.

Wie Sie schon im letzten Sommer gesehen haben, kann der Rote Teufel Nachwuchs innerhalb kürzester Zeit ein angepasstes Hygienekonzept erstellen, mit dem wir sicherstellen können, dass sich keine Kinder überschneiden und somit auch kein zusätzliches Risiko entstehen kann. Soweit uns bekannt ist, hatten wir im Sommer trotz Teamtrainings keine Ansteckung im CKS. Das Risiko bei einem Einzeltraining ist sogar noch geringer und geht gegen 0.

Das Eis im CKS ist vorhanden und müsste auch nicht nach jeder Trainingseinheit neu aufbereitet werden, da immer nur ein Haushalt pro Drittel auf dem Eis ist. Somit haben Sie als Stadt weder erhöhte Kosten noch Aufwand.

Was bedeutet Sport für unsere Kinder: Es geht nicht nur um die Bewegung an der frischen Luft, vielmehr geht es auch um die physische, psychosoziale und geistige Entwicklung. Sport ist kein „Nice to Have“. Nein, Sportentzug schadet unseren Kindern.

Die Kinderpsyche leidet am meisten unter „Sportentzug“. Denken sie bitte auch an die I-Kinder, für die es noch wichtiger ist, ihrem Sport nachzugehen. In der heutigen Zeit muss es Priorität haben, dass die Kinder nicht die Freude an der Bewegung verlieren. Es ist medizinisch nachgewiesen, dass der Sport das Immun- und Herzkreislaufsystem stärkt. Zusätzlich werden das Körperbewusstsein und das Koordinationsvermögen gefördert. Weniger Kraft und weniger Ausdauer schadet auch dem Knochenbau unserer Kinder. Wir möchten nicht, dass unsere Kinder vor dem Fernseher und Computer sitzen. Kinder sind mehr als andere auf die Berücksichtigung ihrer Grundbedürfnisse angewiesen, um Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Diese beinhalten neben der Bildung und der sozialen Kontakte auch die Förderung durch Bewegung. Viele Kinder belastet die Corona-Krise seelisch und körperlich. Lassen Sie uns dazu beitragen, dass sich die Kinder durch Ihren Sport körperlich wieder besser fühlen und diese Phase bewältigen. Neben Eltern, Familie und Lehrern haben auch die Trainer ein gutes Gespür für das Wohlbefinden der Kinder und helfen körperliche, wie seelische Missstände aufzudecken. Kinder, die im Sommer nicht ins Schwimmbad konnten, denen wurde ein kleiner Pool in den Garten gestellt, damit sie wenigstens plantschen konnten. Mit einer eigenen kleinen Eisbahn im Winter ist dies leider nicht möglich. Daher bitten wir Sie, geben Sie den Kindern die Chance wenigstens auf ein Individualtraining auf einer geteilten Eisfläche. Auch andere Sportarten wie Tennis, können auf diese Weise aktuell praktiziert werden.  

Wir könnten gemeinsam das Risiko minimieren, dass Kinder in ihrer Entwicklung gestört werden. Ganz zu schweigen, dass Kinder vielleicht ungesicherte Eisflächen betreten. Wir bitten Sie aus tiefstem Herzen, geben Sie unseren Kindern diese Möglichkeit. Die Saison ist leider so kurz. Lassen Sie uns in dieser schweren Zeit der Pandemie Initiative zeigen, den Kindern wieder Hoffnung geben und trotz allem das Infektionsrisiko nicht aus den Augen verlieren. Denn das wichtigste ist, die Pandemie und die Neuinfektionen in den Griff zu bekommen, damit wir alle wieder zu unserem geregelten Alltag zurückkehren können. Wir müssen uns jetzt für unsere Kinder stark machen.

Wir hoffen auf eine positive Antwort.

Mit freundlichen Grüßen,

im Namen der Elternschaft der U7 / U9 / U11 der Roten Teufel Bad Nauheim Eishockey Nachwuchs e.V.