U20 erreicht Platz fünf in der Endabrechnung

Zu den beiden letzten Spielen am 26. und 27. März, die aufgrund der Saisonverlängerung durch den DEB noch ausgetragen werden mussten, reiste eine dezimierte U20 der Roten Teufel nach Hamburg.

Gegner dieses Mal war der HSV. Zum ersten Spiel, welches am Samstag schon um 12.45 Uhr angepfiffen wurde, musste unser Team wieder die Eisbahn Stellingen in der Hansestadt ansteuern. Das bedeutete sehr früh aufstehen, da der Bus bereits um 5:00 vom CKS abfuhr. Wir waren alle gespannt, in welchem Zustand sich die Eisfläche dieses Mal präsentieren würde. Unsere Fans erinnern sich: Beim letzten Besuch in Hamburg war unsere U20 nur für 20 Minuten aufs Eis gegangen.

Um es vorweg zu nehmen: Auch dieses Mal stand die Partie im letzten Drittel vor dem Abbruch, da das Eis wieder in einem schlechten Zustand war. Aber beide Mannschaften einigten sich darauf, die Partie zu Ende zu spielen, auch wenn die Beine schwer wurden.

Hamburg war in der gesamten Saison bisher ohne Punktgewinn geblieben, was mit Sicherheit zu Frustrationen geführt haben dürfte. Auch in dieser Partie gab es das eine oder andere kleinere Scharmützel, aber insgesamt blieb alles im Rahmen.

Das Spiel selbst zeigte einen Unterschied zwischen beiden Mannschaften auf. Bad Nauheim war ohne sieben Stammspieler angetreten, so dass auch Spieler aus der „zweiten“ Reihe zum Zuge kamen. Trotzdem kam nie der Eindruck auf, dass Bad Nauheim die Partie nicht im Griff hätte.

Im ersten Drittel stellten die Teufel schon die Weichen auf Sieg und gingen mit einer 2:0-Führung in die erste Pause. Auch Hamburg hatte seine Chancen, aber unser Torhüter Nicolas Moll ließ keinen Treffer zu. Auf Seiten der Roten Teufel zeichneten David Pazer und Noel Kaiser für die Treffer im ersten Drittel verantwortlich. Das Ergebnis hätte nach den ersten zwanzig Minuten höher zugunsten der Mannschaft von Radek Krestan sein können. Doch das Team ließ einige Chancen liegen.

Im zweiten Drittel erhöhten die Nauheimer durch zwei weitere Treffer von Noel Kaiser und einem Treffer von Luis Flemming auf 5:0. Mit diesem Spielstand ging es in die letzte Drittelpause.

Das letzte Drittel begann mit einem weiteren Treffer für Bad Nauheim. David Pazer hatte sich durchgesetzt. Danach bat der gut leitende Hauptschiedsrichter die Kapitäne und Trainer an die Bande, um aufgrund der Eisqualität über den bereits erwähnten Spielabbruch zu sprechen.

Den letzten Treffer an diesem frühen Nachmittag steuerte dann Devon Richetta in Unterzahl bei. Mit diesem Spielstand einher ging auch der erste Shutout von Nicolas Moll.

Den Rest des Tages verbrachte die Mannschaft in der Hamburger Innenstadt, wo man sich nach gemeinsamen Essen und anschließender Freizeit, zeitig auf den Rückweg ins Hotel machte. Am nächsten Morgen musste die Mannschaft schon um 7:30 Uhr zum zweiten Spiel antreten. Das bedeutete verkürzte Nachtruhe, auch aufgrund der Zeitumstellung.

RT Bad Nauheim: Moll,  (Melcher) –  Richetta, Hartmann, Peters, Neuen – Kaiser, Pazer, Flemming, Pafla, Michel, Gaach, Czompo

Tor RT:                Kaiser (3); Pazer (2), Flemming, Richetta

Strafen                HSV 14 – RTBN 16

Das zweite Spiel an diesem Wochenende fand in der qbeyond- Arena statt, der Trainingshalle des ehemaligen DEL-Clubs Hamburg Freezers.

Der Auftritt der Hamburger an diesem Morgen war ein anderer als am Vortag. Zoe Melcher, die dieses Mal das Tor der Bad Nauheimer hütete, bekam gleich zu Spielbeginn einiges zu tun. Hamburg hatte schon in der dritten Minute Überzahl, kassierte jedoch 19 Sekunden vor Ablauf einen Unterzahltreffer. So lag Bad Nauheim durch David Pazer von der 5. Minute an in Führung. Diese hielt bis zum ersten Pausentee, und manch einem hätte auch ein starker Kaffee gutgetan.

Im zweiten Drittel feierte Philipp Hartmann seine Torpremiere. Mit seinem ersten Treffer in der U20 baute er die Nauheimer Führung auf 2:0 aus. In der 35. Minute allerdings mussten die Teufel den ersten Gegentreffer an diesem Wochenende in Hamburg hinnehmen. Jürgens konnte Moll  mit viel Glück überwinden – Melcher hatte das Tor in der 30. Minute krankheitsbedingt verlassen.

Knappe zwei Zeigerumdrehungen später jedoch überwand Nils Neuen (Förderlizenz-Spieler aus Neuss) in seinem letzten Spiel für die Kurstädter den Hamburger Schlussmann. Mit einem feinen Schuss aus zentraler Position erhöhte er zum 1:3 aus Hamburger Sicht und stellte damit den alten Abstand wieder her. Die Treffer zum 4:1 und 5:1 für Bad Nauheim erzielte wiederum Noel Kaiser, bevor der HSV zu seinem zweiten Treffer an diesem Wochenende kam.

41 Sekunden vor Schluss konnte dann auch Robin Michel seine Torpremiere in der U20 feiern. Bei einem 5-gegen-3-Überzahlspiel setzte er mit seinem Treffer zum 6:2 den Schlusspunkt unter einer in jeder Hinsicht bemerkenswerten Saison. Mit sechs Punkten im Gepäck trat das Team zu einem ungewohnt frühen Zeitpunkt die Heimreise in die Wetterau an.

RT Bad Nauheim: Melcher (ab 30. Moll) –  Richetta, Hartmann, Peters, Neuen – Kaiser, Pazer, Flemming, Pafla, Michel, Gaach, Czompo, 

Tor RT:                Kaiser (2), Pazer, Hartmann, Neuen, Michel

Strafen                HSV 14 – RTBN 8

Saison-Fazit:

Mit Platz 5 in der Endabrechnung hat die U20 das annähernd Maximale herausgeholt. Bei etwas mehr Fortune wären in der einen oder anderen Begegnung (z.B. in Erfurt, zu Hause gegen Wolfsburg oder auch Spiel zwei in Duisburg) eine höhere Punktezahl möglich gewesen. Nur zu Beginn der Saison stand die Mannschaft auf einem der drei ursprünglichen Abstiegsränge, was jedoch einzig und alleine den fehlenden Spielen im Vergleich zu den anderen Mannschaften zuzuschreiben war. Die Hamburg Crocodiles hatten, bevor sie als Tabellenführer in Bad Nauheim antraten, 10 Spiele bestritten, während unsere U20 erst 4 Spiele absolviert hatte.

Das Team bewegte sich immer im Mittelfeld der Liga mit Blick auf das vordere Drittel. Neuland für alle war die Reise nach Bremerhaven, die aufgrund der Corona-Pandemie in der Vorsaison ausfallen musste. Dass man gleich zwei Vereine aus Hamburg in der Liga hatte, die beide trotz in Hamburg vorhandener Hallen (Farmsen und qbeyond-Arena), die Spiele in der Eisbahn Stellingen austragen, ist bemerkenswert. Und dass man dann, als die Liga eigentlich schon zu Ende war, fast einen Monat nach dem eigentlich letzten Doppelspieltag noch einmal nach Hamburg reisen musste, ist ebenfalls bemerkenswert.

Mit dem Unfall von Niklas Kaus von den Löwen Frankfurt beim Spiel in Frankfurt gab es das wohl einschneidendste Ereignis für die Spieler, wie auch für Trainer und Betreuer. Dank der umgehenden Reaktion durch Betreuer, Vorstand und Trainer stand allen Beteiligten schnell notfallseelsorgerische und auch psychologische Betreuung zur Seite. Die Rückkehr zum Trainings- und Spielbetrieb gelang mit der Zeit.

Bemerkenswert auch der Aufwand in Sachen Corona. Vor jedem Spiel, während der Woche im Trainingsbetrieb, vor jeder Auswärtsfahrt, sogar während der Auswärtsfahrten selbst, wurden Tests durchgeführt oder mussten negative Tests vorgewiesen werden. Und trotzdem schlug Corona auch bei der U20 zu. Vor dem zweiten Spiel in Wolfsburg wurden alle Spieler und mitfahrendes Personal abends im Hotel extern getestet, alle mit negativem Ergebnis. Am Montag nach der Rückkehr traten dann doch erste Symptome auf. Nach und nach kamen dann doch die ersten Covid-Bestätigungen bei einzelnen Spielern. Die Mannschaft ging in Quarantäne. Nach knapp zwei Wochen konnte sie den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen.

Alles in allem können sowohl die Mannschaft als auch der Verein mit der Leistung der U20 in dieser Saison zufrieden sein. Vor der Saison herrschte ein leichtes Unwohlsein, angesichts der Tatsache, dass ein Drittel der Liga absteigen sollte. Die Mannschaft sicherte sich jedoch einen Platz in der Mitte der Tabelle der DNL Division III.

Mannschaft, Trainer und Betreuer bedanken sich bei allen Beteiligten, die ihren Beitrag zum Spiel-und Trainingsbetrieb geleistet haben und sind gespannt auf die kommende Saison.

Text: Josef Frings